Blog "agorayouth.com"

Wie fördert man den Jugendaustausch ohne gewachsene Strukturen? Wie können Einzelinitiativen ohne eine fest verankerte Ehrenamtslandschaft gefördert werden? Und wie erreichen sich die Jugendlichen überhaupt? Das Deutsch-Griechische Jugendforum vom 3. bis 6. November in Bad Honnef warf so einige Fragen auf. Doch es gab auch Antworten. Und mittendrin präsentierte sich das Pressenetzwerk für Jugendthemen.

 

Es ist mittlerweile bekannt, dass sich ein drittes Jugendwerk in der deutsch-europäischen Projektbörse positionieren soll: Das Deutsch-Griechische Jugendwerk wird neben dem Deutsch-Französischen und dem Deutsch-Polnischen eine weitere wichtige Brücke für die junge Generation in Europa bauen. Als Koalitionsbeschluss genießt diese Initiative in Deutschland einen hohen Stellenwert. Dass das in Griechenland etwas anders aussieht, klärten die Tage im Katholisch Sozialen Institut (KSI) in Bad Honnef. Der Ort des Austauschs und der Ideenfindung war gut gewählt: Das KSI versteht sich als Ort des Dialogs zwischen gesellschaftlichen Gruppen und Kräften. Das klingt nach Offenheit für alles. Und dessen bedarf es auch. Denn die etwa 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Griechenland und Deutschland deckten so ziemliche alle Themenfelder ab. Jugendarbeit findet auch in Griechenland vor allem in kleineren Verbänden und Organisationen statt – von Sportclubs über Umweltschutzbewegungen bis hin zu Kulturinstitutionen. Daher ist das Ziel, den beiden Ländern eine neue und gemeinsame Basis für den Jugendaustausch zu bauen, auch kein einfaches.

 

„Allein eine angemessene Übersetzung für das deutsche Wort „Jugendwerk“ im Griechischen zu finden, ist eine echte Herausforderung.“ Mit diesen Worten leitete Thomas Thomer vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Deutsch-Griechische Jugendforum ein. In den weiteren Tagen lernten sich vor allem die Multiplikatoren aus beiden Ländern kennen und sensibilisierten für die Unterschiede. In Projektschmieden durfte aber bereits weitergedacht werden. Mit viel Elan und guten Ideen waren manche Gruppen kaum zu bremsen. Das Jugendforum selbst wurde überaus positiv wahrgenommen. Immerhin hatten sich das Bundesministerium und die vor Ort organisierenden Kolleginnen und Kollegen von IJAB (Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der BRD e.V.) einiges einfallen lassen. Sechs Projektbesuche in Köln und ein Empfang in der Villa Hammerschmidt gaben neben dem notwendigen Praxisbezug auch eine große Form der Anerkennung an die Teilnehmenden weiter.


Für das Pressenetzwerk stellten sich die Tage in Bad Honnef ebenfalls als sehr positiv heraus. Wir gaben mit dem Blog „agorayouth.com“ der Veranstaltung eine direkte Online-Plattform auf der auch die nächsten Schritte mitverfolgt werden können. Das heißt für das PNJ: Es geht auch mit Projektideen auf journalistischer Seite weiter.

 

Auch wenn viele Skeptiker in der Errichtung eines weiteren Jugendwerks mehr Aufwand als Nutzen sehen, so konnte doch bereits das Jugendforum zeigen, warum sich die Anstrengungen lohnen werden.

 

In der Zwischenzeit ist viel passiert - vor allem die Finanzkrise und die damit verbundenen Neuwahlen in Griechenland haben zu Verzögerungen beim Aufbau des Jugendwerks geführt. Unser Blog läuft aber weiter und zieht immer breitere Kreise. Das beweist: Der deutsch-griechische Jugendaustausch ist auf einem guten Werk, das wird hoffentlich die politischen Ziele beflügeln. Wohin der Weg in den nächsten Monaten auch gehen mag: Wir bleiben mit agorayouth.com am Ball.

 

 

Das Programm wird gefördert über den Kinder- und Jugendplan des Bundes im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.