Jugendpolitik

Europäische Jugendwoche 2019 zum Thema "Demokratie und ich!"
Die Europäische Jugendwoche, die halbjährlich stattfindende Veranstaltung der Europäischen Kommission für junge Menschen, bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich an der EU-Politik zu beteiligen, indem sie ihre Meinungen austauschen und die verschiedenen Möglichkeiten entdecken, die ihnen die europäischen Programme bieten. In diesem Jahr findet die Europäische Jugendwoche vom 29. April bis 5. Mai in ganz Europa statt. Im Zusammenhang mit den Wahlen zum Europäischen Parlament, die vom 23. bis 26. Mai 2019 stattfinden, wird das Thema der diesjährigen Europäischen Jugendwoche "Demokratie und ich" sein. Das Eurodesk-Netzwerk wird bei der Organisation der Aktivitäten während der Europäischen Jugendwoche erneut eng mit den nationalen Agenturen zusammenarbeiten. Interessierte Teilnehmer können sich an Eurodesk wenden.

Mehr Wertschätzung für Jugendtourismus
Kinder- und Jugendreisen sind ein für Bildung und Persönlichkeitsentwicklung der Beteiligten hochwertiger, in Politik und Gesellschaft allerdings bislang deutlich unterschätzter Bereich des Reiseverkehrs. Das war der Tenor einer Expertenanhörung im Tourismusausschuss, in der Vertreter von sieben Organisationen, unter anderen des Deutschen Jugendherbergswerkes, des Deutsch-Französischen Jugendwerks und des Fachverbands der Sprachreiseveranstalter, zu Wort kamen. Sie beklagten mehrheitlich eine mangelnde Beachtung ihrer Zielgruppe. Der Vorsitzende des Jugendtourismus-Fachverbands Reisenetz, Klaus Eikmeier, wies auf ein eklatantes Forschungsdefizit hin. Jugendreisen seien in besonderem Maße Orte des informellen Lernens, das wissenschaftlich bislang völlig unterbelichtet sei: „Kein Forscher interessiert sich für das Thema Entwicklung und Pädagogik des außerschulischen Lernens.“ Damit sei „eine der reiseaktivsten Zielgruppen überhaupt“ nicht erforscht. Im Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes komme das Thema Jugendreisen nicht vor, ebensowenig interessiere sich die für Auslandsmarketing zuständige Deutsche Zentrale für Tourismus dafür. Bedenklich sei auch, dass in Deutschland ein Veranstalter, „der Minderjährige auf Reisen schickt“, keinerlei fachliche Eignung nachweisen müsse.

Deutschland erhält 2019 für Erasmus+ zusätzlich 25 Millionen Euro
Die Europäische Kommission hat am 15. Februar das überarbeitete Jahresarbeitsprogramm Erasmus+ für 2019 angenommen, mit dem weitere 251 Mio. Euro zu den bereits geplanten 3 Mrd. Euro für dieses Jahr bereitgestellt werden. Deutschland erhält 2019 knapp 25 Mio. Euro zusätzlich. Der für Bildung, Kultur, Jugend und Sport zuständige Kommissar Tibor Navracsics sagte: „Ich freue mich sehr, dass das Erasmus+-Programm diese zusätzliche finanzielle Unterstützung für 2019 erhält. Mit dieser Ergänzung können wir mehr Menschen eine Lernerfahrung im Ausland anbieten. Wir werden weitere Pilotinitiativen unterstützen, insbesondere die Verdoppelung der Mittel für die europäischen Universitäten. Wir werden auch die Mittel für die neuen Zentren für berufliche Exzellenz erhöhen und können uns verstärkt auf Projekte zur sozialen Eingliederung konzentrieren.“

Wie weiter mit EU-Jugendprogrammen nach dem Brexit?
Auch kurz vor dem Brexit ist immer noch unklar, wie Großbritannien und die Europäische Union getrennte Wege gehen werden. Die Sorge besteht, dass Tausende junger Menschen, die im Rahmen des aktuellen Erasmus+ Programm (2014 - 2020) und des Europäischen Solidaritätskorps (2018 - 2020) ihre Auslandaufenthalte nach dem 29. März 2019 nicht fortführen können. Daher hat das Department for Education eine aktualisierte Technical Notice veröffentlicht, mit dem Ziel, britischen Organisationen und Einzelpersonen eine Orientierungshilfe an die Hand zu geben. Klargestellt wird darin, dass es das oberste Ziel der Regierung ist, die EU mit einer Vereinbarung zu verlassen. In diesem Fall partizipiert das Vereinigte Königreich weiterhin an allen EU-Programmen.

Europawahlen: www.diesmalwaehleich.eu!
In Vorbereitung auf die Europawahlen, die vom 23. bis 26. Mai 2019 stattfinden, ermutigt das Europäische Parlament die jungen Mitglieder der EU, ihre Stimme zu erheben: Diesmal reicht es nicht aus, nur auf eine bessere Zukunft zu hoffen, diesmal müssen wir alle Verantwortung dafür übernehmen. Deshalb sollten wir diesmal nicht nur selbst wählen, sondern auch andere motivieren, ihre Stimme abzugeben. Unter www.diesmalwaehleich.eu können Jugendliche sich darüber informiert, wie sie im Internet und vor Ort mitmachen können, warum sie wählen sollten und wie sie andere dazu motivieren. Eine interaktive Karte listet die zahlreichen Veranstaltungen zur Europawahl in Deuschland und Europa auf.

Deutsche haben Verständnis für Schüler-Klima-Demos
„61 Prozent der Detuschen finden es gut, dass Schüler für mehr Klimaschutz demonstrieren, obwohl sie das während des Unterrichts machen.“ Diese Info hat das ZDF-Politbarometer bekannt gegeben. Die meisten Anhänger der Schüler-Protest-Aktion „Fridays for Future“ stammen aus der Wählerschaft von Linke und Grünen. 38 Prozent fanden es schlecht, wenn der Unterricht für eine Demonstration geschwänzt wird. Auch Juso-Chef Kevin Kühnert erklärte sich solidarisch mit den Streikenden und bestärkte sie darin, „selbstbewusst aufzutreten und eine bessere Umweltschutzpolitik zu fordern.“
Abkommen zur Gründung eines Deutsch-Griechischen Jugendwerkes gezeichnet
Bei einem Treffen in Athen im Oktober haben Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey und der griechische Generalsekretär für Jugend, Pafsanias Papageorgiou, ein Abkommen zur Gründung eines Deutsch-Griechischen Jugendwerkes gezeichnet. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey sagte dazu: „Mit der heutigen Zeichnung setzen wir ein wichtiges Zeichen und untermauern die enge Verbindung zwischen Deutschland und Griechenland. Als Standorte für das geplante Deutsch-Griechische Jugendwerk, haben wir uns auf die Partnerstädte Leipzig und Thessaloniki verständigt. Die Gründung des Jugendwerkes ist ein Meilenstein, mit dem wir das Ziel verfolgen, das Verständnis junger Menschen aus Griechenland und Deutschland füreinander zu verbessern. Sich zu kennen bedeutet, ohne Vorurteile miteinander umgehen zu können, Lebensweisen, Traditionen und Mentalitäten im jeweils anderen Land zu verstehen – und wo junge Menschen aufeinander treffen entstehen häufig auch Freundschaften fürs Leben. Genau das ist es, was wir in Europa brauchen, gerade in Zeiten, in denen der europäische Gedanke nicht mehr überall präsent ist und gelebt wird.“ Das Ziel der Bundesregierung, den Jugendaustausch zwischen Deutschland und Griechenland auszubauen geht auf den Koalitionsvertrag der vergangenen Legislaturperiode zurück.

Vereinbarung zur Gründung eines Deutsch-Israelischen Jugendwerkes getroffen
Bei einem Treffen in Jerusalem haben sich Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und der israelische Erziehungsminister, Naftali Bennet, im Oktober auf die Gründung eines Deutsch-Israelischen Jugendwerkes verständigt. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey: „Die Verbindung zwischen Israel und Deutschland hat eine besondere Qualität. Wir haben uns auf die Gründung eines Deutsch-Israelischen Jugendwerkes verständigt, weil wir überzeugt sind, dass die Geschichte auch Auftrag für die Zukunft ist. Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Holocaust wollen wir die Grundlage dafür schaffen, Wissen von Generation zu Generation weiterzugeben. Es ist wichtig, dass junge Menschen in Deutschland und in Israel ein gemeinsames, realistisches Bild über die Vergangenheit und die Gegenwart entwickeln. Nur so wird es möglich sein, gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Junge Menschen aus Israel und Deutschland sollen sich besser kennenlernen, Verständnis füreinander entwickeln, Freundschaften knüpfen. Dafür soll das Jugendwerk die nötigen Strukturen bieten.“ Das Ziel der Bundesregierung, den Jugendaustausch zwischen Deutschland und Israel auszubauen und dazu ein Jugendwerk zu gründen, wird auch durch den Deutschen Bundestag mit dem Beschluss 19-444 vom 17.01.2018 unterstützt. Eine Vielzahl von Akteuren in beiden Ländern sichert seit vielen Jahren mit großem Engagement und mit großer Ausdauer die Kontinuität des Austausches. Dieses Engagement wollen wir künftig verstärkt unterstützen.

Für eine starke europäische Jugendpolitik in einem sozialen Europa
Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ hat das Positionspapier „Europäische Jugendpolitik in einem sozialen Europa. Entwicklungsperspektiven von Jugendpolitik in Europa in Zeiten politischen Wandels“ beschlossen. Mit Blick auf die aktuelle Debatte um die Zukunft der Europäischen Union bezieht das Papier klar Stellung für eine starke europäische Jugendpolitik in einem sozialen Europa. Die Debatten über die Zukunft der Europäischen Union sowie die Relevanz der europäischen Idee werden aktuell intensiv geführt. Die Notwendigkeit einer stärkeren Berücksichtigung der sozialen Dimension in der EU ist einer der zentralen Diskussionspunkte. In dieser Phase sind auch auf junge Menschen bezogene Politiken, Strategien und Maßnahmen in den Fokus der Debatte gerückt. Sie spielen bei der Ausgestaltung eines sozialen Europas eine wesentliche Rolle.

Jugendarbeitslosigkeit in der EU gesunken
Die Jugendarbeitslosenquote im Euroraum liegt bei 16,9 Prozent. Die niedrigste Quote verzeichnet Tschechien, während die höchste Quote in Griechenland registriert wurden. Das berichtet die Pressemitteilung von Eurostat, die statistische Daten zur Jugendarbeitslosigkeit in der EU sowie im Euroraum enthält.    

2019 können 14.500 Jugendliche mit DiscoverEU durch Europa reisen
Die Europäische Kommission bietet jungen Menschen die Möglichkeit, mit dem Programm DiscoverEU Europa zu erkunden. Am 14. Januar 2018 hat die Kommission bekannt gegeben, dass aus etwa 80.000 Bewerbungen mehr als 14.500 Jugendliche ausgewählt wurden, die einen DiscoverEU-Travel-Prass erhalten. Damit können sie bis zum 31. Oktober 2019 für bis zu 30 Tage durch Europa reisen.
„Macht unser Europa nicht kaputt!“
Vor dem Treffen der Staats- und Regierungschefs zum EU-Gipfel im Juli 2018 veröffentlichte der Deutsche Bundesjugendring einen dramatischen Appell, der auch nach dem Treffen Gültigkeit behält: „Macht unser Europa nicht kaputt! Die Debatten der letzten Wochen und der wachsende Nationalismus zerstören das Fundament, auf dem Europa gebaut ist.“ Und weiter sagte der Vorsitzender des DBJRs Tobias Köck: „Wir wollen ein solidarisches, freiheitliches und menschliches Europa, aber wir hören gerade nur Nation first und Abschotten, wir erleben Fremdenhass und Panikmache“. Nach Polen, Ungarn, Österreich und Italien stimme nun eine Regierungspartei aus Deutschland in den europafeindlichen Kanon ein. Europa bröckele und junge Menschen haben gerade nicht den Eindruck, dass die Regierungen den drohenden Zerfall wirksam aufhalten wollen. „Ein Jahr vor der Europawahl überlässt die Mehrheit der Verantwortlichen einer Hand voll Nationalisten das Themensetting“, hieß es. „Die Aufnahme von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten ist nicht das zentrale Problem“, sagt Tobias Köck. Im Gegenteil: Ein solidarisches, freiheitliches und menschliches Europas habe die Kraft, Menschen in Not zu helfen. Kümmern müssen sich die Staats- und Regierungschefs um die hohe Jugendarbeitslosigkeit in großen Teilen Europas, um die wachsende Armut in vielen Ländern und Bevölkerungsschichten, um die teils offenen Angriffe auf die Demokratie und auf Verfassungsorgane. „Alte Grenzen in Europa wieder öffnen – durch den Brexit oder durch eine nationalistische, fremdenfeindliche Politik – zerstört die Zukunft Europas“, betont Tobias Köck.

Irland veröffentlicht die weltweit erste LGBTI+-Jugendstrategie
Die irische LGBTI+-Jugendstrategie mit dem Titel „LGBTI+ young people: visible, valued and included“ ist die weltweit erste ihrer Art. Damit kommt die irische Regierung ihrer Verpflichtung nach, ein stärker auf Inklusion gerichtetes Land zu gestalten sowie eine vollständige Inklusion von jungen LGTBI (Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell/Transgender und Intersexuell) in die irische Gesellschaft zu gewährleisten. Diese maßnahmenorientierte Jugendstrategie ist auf drei Jahre ausgelegt und hat das Ziel, dass junge LGBTI+-Menschen „sichtbar, wertgeschätzt und einbezogen“ werden. Für diese Jugendstrategie wurden die Meinungen Tausender junger Menschen, Lehrer und Sozialarbeiter eingeholt. Die irische LGBTI+-Jugendstrategie garantiert ein regierungsübergreifendes Vorgehen mit zusätzlichen Maßnahmen zur Verbesserung des Lebens von jungen LGBTI+-Menschen.
EU-Kommission baut das Europäische Solidaritätskorps weiter aus
Die EU-Kommission will das Europäische Solidaritätskorps weiter ausbauen und damit mindestens 350.000 jungen Menschen bis 2027 die Teilnahme an Freiwilligentätigkeiten, Praktika oder solidarischer Arbeit im europäischen Ausland ermöglichen. Dazu hat sie heute eine Aufstockung des Europäischen Solidaritätskorps um 1,26 Mrd. Euro für den nächsten langfristigen EU-Haushalt (2021-2027) vorgeschlagen. Bisher haben sich 64.000 junge Menschen für eine Teilnahme an dem Programm angemeldet, 5000 davon aus Deutschland. Das Europäische Solidaritätskorps wurde ins Leben gerufen, um jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren die Möglichkeit zu geben, an solidarischen Tätigkeiten in verschiedenen Bereichen (Umwelt, Kultur, Sozialdienste, Hilfe für Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten, Kinder oder ältere Menschen) teilzunehmen und damit europäische Werte konkret umzusetzen.  Das Solidaritätskorps soll bestehende gesellschaftliche Bedürfnisse erfüllen und gleichzeitig die persönliche, bildungsbezogene, soziale, staatsbürgerliche und berufliche Entwicklung junger Menschen fördern.

Ergebnisse der Zugangsstudie vorgestellt
In mehreren Fachveranstaltungen wurden in den letzten Wochen die Ergebnisse der Zugangsstudie vorgestellt. Interessant sind die neuen Erkenntnisse vor allem für Expertinnen und Experten, Austausch- und Begegnungsorganisationen, Verbände der Jugendarbeit, Stiftungen sowie Ministerien auf Landes- und Bundesebene. Erstellt wurde die Studie von einem Forscherkonsortium, die Finanzierung erfolgte über das Bundesfamilienministerium und die Robert Bosch Stiftung. Im Zentrum des Interesses standen seit 2016 Zugänge und Barrieren zu internationalen Austauschmaßnahmen.

EU-Kommission schreibt Nachhaltigkeitspreis aus
Die Europäische Kommission schreibt erstmals einen Europäischen Nachhaltigkeitspreis aus. Er soll den Einsatz und die Kreativität europäischer Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen und Organisationen im Bereich Nachhaltigkeit würdigen. Die Auszeichnung soll inspirierende Initiativen bekannt machen, mit denen die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung in konkrete Lösungen und Chancen umgesetzt werden. Der Nachhaltigkeitspreis bezieht sich jeweils auf ein bestimmtes Thema. Dieses ist an das vom Hochrangigen Politischen Forum der Vereinten Nationen jährlich ausgewählte Thema angelehnt. 2018 lautet das Thema des Nachhaltigkeitspreises: „Befähigung der Menschen und Gewährleistung von Inklusion und Gleichheit“.
Franziska Giffey ist neue Bundesfamilienministerin
Mit der Ernennung von Dr. Franziska Giffey zur neuen Bundesfamilienministerin ist der SPD ein echter Coup gelungen. Die bisherige Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Neukölln wird quer durch alle Medien in einem Atemzug mit den Attributen „jung, weiblich, ostdeutsch, hochqualifiziert, praxisnah und durchsetzungsstark“ beschrieben. Die studierte Volks- und promovierte Politikwissenschaftlerin hat sich zunächst als Stadträtin für Bildung und später Bezirksbürgermeisterin in dem mit 300.000 Einwohnern zählenden „Problembezirk“ einen guten Ruf erworben. Sie selbst erklärte „Kinderarmut, Bildung und Integration“ für ihre zukünftige Arbeit als Ministerin für besonders wichtig, zumal es „viele Neuköllns in Deutschland“ gebe.

Ausbau von Extremismusprävention an Schulen
Das Bundesfamilienministerium will das Präventionsprogramm an Schulen ausbauen, mit dem Jugendliche gegen Vorurteile, Extremismus und religiös begründete Radikalisierung immunisiert werden sollen. Das Präventionsprogramm „Jugendsozialarbeit an Schulen“ schützt Jugendliche am 167 Standorten vor allem durch Maßnahmen in Bildungseinrichtungen. „Dabei spielt nicht nur die Stärkung junger Menschen als mündige, demokratisch gebildete Bürgerinnen und Bürger eine wichtige Rolle. Auch das Aufzeigen von Lebensperspektiven durch eine sozialpädagogische Begleitung in der Schule und beim Übergang von der Schule in den Beruf stabilisieren junge Menschen und sind damit ein wichtiger Schutz vor Radikalisierung.“ Da eine Präventionsstrategie vor Ort nur in Zusammenarbeit erfolgreich sein kann, bedarf es der Zusammenarbeit mit jeweils gut aufgestellten Partnern vor Ort: „Umsetzungspartner des Programms sind Jugendmigrationsdienste, Schulen, Träger der Radikalisierungsprävention beziehungsweise der politischen Kinder- und Jugendbildung und öffentliche Träger der Jugendhilfe. Beteiligt werden zudem die Landesdemokratiezentren.“

Jugend an die Waffen
Die Zahl minderjähriger Soldaten ist nach Auskunft des Bundesverteidigungsministeriums kräftig gestiegen. 2128 Jugendliche – darunter 448 Mädchen – haben 2017 den Dienst beim Bund angetreten. So viele wie nie zuvor, erklärt das Ministerium auf Anfrage der Linkspartei. Die Werbekampagne der Truppe auf Youtube mit der Filmreihe „Die Rekruten“ zeigt Wirkung. Doch während Psychologen vor den Traumagefahren warnen, denen sich junge Menschen dank ihrer erhöhten Risikobereitschaft aussetzen, wehrt der Bund ab. Man müsse junge Menschen schon ab 17 anwerben, damit sie nicht in andere Berufe gehen. Und, so das Ministerium, Jugendliche würden nicht für Auslandseinsätze und zu Wachdiensten herangezogen. Dennoch wehren sich Friedensinitiativen wie die DFG-VK mit ihrer Kampagne Schulfrei für die Bundeswehr http://www.schulfrei-für-die-bundeswehr.de/ vehement gegen die Rekrutierung Jugendlicher. Und im Spiegel schreibt Jakob Augstein mit Blick auf die minderjährigen Soldatinnen: „Offensichtlich zieht nicht nur der ‚Islamische Staat‘ junge Mädchen an, sondern auch der demokratische.“

Pflichtbesuche in KZ-Gedenkstätten
Für die Einführung verpflichtender Besuche der Jugend in KZ-Gedenkstätten hat sich der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, ausgesprochen. Er halte die Idee solcher Pflichtbesuche „prinzipiell für gut“. Er plädierte dafür, den Besuch für alle Schüler höherer Klassen und aller Schulgattungen nach sorgfältiger Vorbereitung „obligatorisch festzulegen“. Sinnvoll sei aus seiner Sicht auch die Einbeziehung der nach Deutschland gekommenen Migranten in solche Überlegungen. Jeder, der dauerhaft in Deutschland leben wolle, müsse sich mit der Geschichte des Landes auseinandersetzen.

Mobilität und Werte: EU fragt nach zukünftigem Einsatz von EU-Mitteln
Die Europäische Kommission hat mehrere Befragungen lanciert, um den zukünftigen Einsatz von EU-Mitteln zu überprüfen. Dabei wird darauf geschaut, was in der Vergangenheit gut funktioniert hat und was in Zukunft verbessert werden könnte. Dazu gehört auch die Befragung im Bereich „Mobilität und Werte“. Besonders begrüßt werden dabei Beiträge von Bürgerinnen und Bürgern, Organisationen und beteiligten Akteuren mit Interesse an Themen wie Lernmobilität, allgemeine und berufliche Bildung ohne Bezug zu Mobilität, Freiwilligentätigkeit, humanitäre Hilfe, Solidarität, Jugendarbeit, Arbeitskräftemobilität, Kultur, Medien und Kunst, Bürgerschaft und Werte, Justiz und Rechte sowie Verbraucherschutz. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert etwa 30 Minuten.

Austausch mit Nordafrika: Dialog und Netzwerkbildung
Der Arabische Frühling hat Nordafrika verändert. Für den Jugend- und Fachkräfteaustausch bietet das Chancen. „Dialogue Me To Network“ – unter diesem Titel berieten in Tunis vom 8. bis 11. Dezember 2017 Akteure aus Tunesien, Marokko, Ägypten und Deutschland, wie der Austausch stabilisiert und weiterentwickelt werden kann. Einen ausführlichen Bericht bietet der IJAB auf seiner Website, eine gute Dokumentation enthält der eigens für die Veranstaltung eingerichtete Blog.
Jugendpolitische Zusammenarbeit der Europäischen Union ab 2019
Die aktuelle jugendpolitische Vereinbarung für Europa, kurz EU-Jugendstrategie, endet mit Ablauf des Jahres 2018. Während 2017 von der Europäischen Kommission zum Jahr des „Zuhörens“ deklariert wurde, sollen ab nächstem Jahr die Festlegungen und Abstimmungen für den erneuerten Rahmen der jugendpolitischen Zusammenarbeit ab 2019 erfolgen. Zentrale Player im politischen Abstimmungsprozess sind der Rat der EU der Jugendminister aller Mitgliedsstaaten und die Europäische Kommission, der das Initiativrecht obliegt. Ihr Vorschlag für die jugendpolitische Zusammenarbeit wird wichtige Grundlagen für die Ausrichtung und Verhandlung der Strategie setzen. Die Bund-Länder AG zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland beteiligt sich intensiv am europäischen Prozess der Neuausrichtung der jugendpolitischen Zusammenarbeit. „Insbesondere in der aktuellen Situation mit einer schwindenden politischen Einigungskraft des europäischen Projekts, dem erstarkenden Populismus, Nationalismus und der sinkenden Akzeptanz der EU bei einem Teil der europäischen Bevölkerung hat Jugendpolitik eine wichtige Aufgabe in der Sicherung der europäischen Integration und der Stärkung von Demokratie, Zivilgesellschaft und aktiver Bürgerschaft, um die Zukunftschancen junger Menschen in Europa zu sichern“, erklärt Ulrike Wisser von der Servicestelle EU-Jugendstrategie bei JUGEND für Europa. Die zukünftige jugendpolitische Zusammenarbeit steht laut Wisser vor einer anderen gesellschaftlichen Situation, als in 2009, wo die derzeitige Jugendstrategie vereinbart wurde. „Die wirtschaftliche und soziale Lage ist für viele junge Menschen in Europa - u.a. bedingt durch eine hohe Jugendarbeitslosigkeit - aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise schwieriger geworden. Die hohe Zahl angekommener junger Flüchtlinge erfordert von den Jugendpolitiken der europäischen Staaten veränderte Schwerpunktsetzungen, nicht nur in Fragen einer guten Unterbringung sondern auch zur Sicherung von Bildung, Ausbildung und Integration.“ Zugleich ist das Projekt Europa mit seinen zentralen Zielen - Frieden, Sicherung der Menschenrechte sowie wirtschaftlicher und sozialer Wohlstand - nicht mehr für alle europäischen Bürgerinnen und Bürger ein selbstverständliches Anliegen. Die wachsende Distanz dieser zum Projekt Europa aber auch Rassismus und Nationalismus gefährden die europäische Integration und die damit verbundenen gemeinschaftlichen Werte von Demokratie, Solidarität, Offenheit, Vielfalt, Gerechtigkeit und Frieden. Junge Menschen stehen der EU am positivsten gegenüber und engagieren sich für Europa.

EU-Parlament fragt junge Menschen nach Vorschlägen zur Zukunft Europas
Das Europäische Parlament fragt junge Menschen nach ihren Vorschlägen zur Zukunft Europas. „Es braucht konkrete, problemlösende Vorschläge“, heißt es in einer offiziellen Ausschreibung es EP. „ Ihr könnt bereits jetzt damit beginnen Eure Ideen auf www.europeanyouthideas.eu vorzuschlagen, indem ihr Fragen zu auf dem Event diskutierten Themen beantwortet.“ Die besten und beliebtesten der vorgeschlagenen Ideen werden dazu dienen die Diskussion in ausgewählten EYE Aktivitäten anzustoßen, oder sie werden Teil des EYE Berichts, welcher im Juli 2018 veröffentlicht und im Herbst 2018 an alle Abgeordneten des Europäischen Parlaments verteilt wird. „Wartet nicht länger und beginnt Eure Ideen auszutauschen!“

„Europäisches Jugendevent 2018“ im Europäischen Parlament Straßburg
Das EYE2018 findet am 1. und 2. Juni 2018 im Europäischen Parlament in Straßburg statt. Das Europäische Jugend-Event bietet jungen Europäern eine einzigartige Chance, sich Gehör zu verschaffen. Teilnehmer haben im Rahmen dieser Veranstaltung die Möglichkeit, Ideen für die Zukunft Europas zu entwickeln, mit europäischen Entscheidungsträgern zu diskutieren, und dabei mehr als 8 000 junge Menschen aus ganz Europa zu treffen. Im Anschluss an die Veranstaltung wird allen Mitgliedern des Europäischen Parlaments (MdEPs) ein Bericht mit besonders greifbaren Vorschlägen übermittelt, die auf der Veranstaltung diskutiert wurden. Im Herbst 2018 stellen die Teilnehmer der Veranstaltung verschiedenen parlamentarischen Ausschüssen besonders ausgereifte Ideen aus dem Bericht vor und erhalten dazu Rückmeldungen von MdEPs.
Jetzt anmelden: MOOC Jugendpolitik
Der Online Kurs zum Thema „Essentials of youth policy“ der EU-CoE youth partnership vermittelt den Teilnehmern das nötige Basiswissen, um in der Jugendpolitik aktiv zu werden. Die Lerner erhalten Informationen zu den wesentlichen Elementen der Jugendpolitik, den wichtigsten Schritten (Entwicklung, Umsetzung, Evaluation) und den Auswirkungen auf das Leben junger Menschen. Die Teilnehmenden reflektieren die Zukunft der Jugendpolitik und sind mit Beendigung des Kurses in der Lage, ihre eigenen zukünftigen Schritte in der Jugendpolitik vorzubereiten. Der Kurs richtet sich an alle Interessierten, insbesondere an politische Entscheidungsträger, Jugendarbeiter, Jugendleiter und Jugendforscher. Der Kurs beginnt am 30. Oktober 2017 und dauert sechs Wochen. Arbeitssprache ist Englisch.

Kampagne ErasmusX10 gestartet
Erasmus+ ist das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. In das europaweite Netzwerk sind über 40 Agenturen und Organisationen eingebunden, die bei jungen Menschen die Kenntnis von und ein Verständnis für die Vielfalt der europäischen Kulturen und Sprachen sowie aktive europäische Bürgerschaft fördern. Die Idee zur ErasmusX10 Kampagne  kam auf, als sich Europäische Politiker/-innen für eine erhebliche Erhöhung des Erasmus+ Budgets einsetzten. Als sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker während der Feierlichkeiten zu 30 Jahre Erasmus im Europäischen Parlament in Strasbourg für eine Erhöhung des Erasmus+ Budgets aussprach, folgten weitere Staats- und Regierungschefs u.a. aus Belgien, Frankreich und Italien und unterstützten diese Forderung. Ziel der Kampagne ErasmusX10 ist es, transnationale Unterstützung und mehr Engagement seitens der EU und von nationalen Vertreter(inne)n für eine Verstärkung des Programms zu gewinnen und das Budget um ein zehnfaches zu erhöhen.

Einladung zum Treffpunkt: Aus EFD wird ESK
2018 wird das "Europäisches Solidaritätskorps" (ESK) eigenständiges Programm. Junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren können sich über das Programm in vielfältiger Form für Europa engagieren. Auch Organisationen werden vom Europäischen Solidaritätskorps profitieren. Aus diesem Anlass lädt JUGEND für Europa am 11. und 12. Dezember 2017 zu einem Treffen aller akkreditierten Organisationen im Europäischen Freiwilligendienst (EFD) in Deutschland nach Bonn zu einem Informationstreffen ein.
Deutsch-Griechischer Jugendaustausch: Aufbruch zu neuen Ufern!
Mit der am 26. Juli unterzeichneten Vereinbarung zwischen dem griechischen und deutschen Jugendministerium eröffnen sich neue Chancen für den Jugendaustausch zwischen beiden Ländern. Doch auch jetzt schon gibt es eine große Vielfalt von gemeinsamen Themen: Inklusion, Erinnerungsarbeit, Politische Bildung, ein solidarisches Europa, Flucht und Migration. Im Griechenland-Special 2017 des IJAB schildern Autorinnen und Autoren aus beiden Ländern, wie sie diese Themen in Projekten aufgreifen und welchen Nutzen Jugendliche davon haben. Alle wichtigen Infos zum deutsch-griechischen Jugendaustausch und Berichte aus der Praxis gibt's natürlich auch auf unserem Blog agorayouth.com.
Kinder- und Jugendarmut
Gegenwärtig leben in Deutschland rund drei Millionen Kinder und Jugendliche in Armut. Diese Zahl teilten das Deutsche Kinderhilfswerk, der Deutsche Kinderschutzbund und die Nationale Armutskonferenz gemeinsam mit. Das Armutsrisiko von Kindern ist demnach „trotz guter Wirtschaftslage und niedriger Arbeitslosigkeit“ auf 20,2 Prozent gestiegen. Hauptgründe für diese Armutsbilanz sind die Tatsache, dass auch Arbeit nicht mehr vor Armut schützt, besonders wenn Kinder in der Familie leben und die Notwendigkeit zum Aufstocken auf Hartz IV in vielen Familien. Selbst wenn Kindergeld und Wohngeld hinzu gerechnet werden, sind immer noch 1,5 Millionen Kinder trotz Berufstätigkeit ihrer Eltern von staatlichen Leistungen abhängig. Diese Eltern haben nicht mehr Geld zur Verfügung, als würden sie keiner Arbeit nachgehen.

Halbzeitbilanz von Erasmus+ in Deutschland
Das große neue Programm hat viel versprochen. Es ist Zeit für eine kritische Zwischenbilanz. Die erzielten Wirkungen von Erasmus+ JUGEND IN AKTION sind beeindruckend. Das beschreibt JUGEND für Europa in einer Zusammenfassung der Ergebnisse. Verbesserungsbedarf wird insbesondere bei den Verfahren angemahnt. Das Budget muss erhöht und die Sektor spezifischen Belange der einzelnen Programmteile müssen gestärkt werden. Für diese erste Bilanzierung antworteten die Mitgliedstaaten für jeden Bereich – Hochschule, Erwachsenenbildung Schule, Berufsbildung und Jugend – auf 21 Fragen der Europäischen Kommission.

Konferenz zum Lernort internationaler Jugendaustausch
Internationaler Austausch wirkt. Auf individueller Ebene mit dem Aufbau von Schlüsselkompetenzen, der Entwicklung von Offenheit und Aufgeschlossenheit im Zusammenleben verschiedenster Kulturen. Damit trägt die Mobilitätserfahrung junger Menschen entscheidend dazu bei, die Gesellschaft in der wir leben, als Ganzes weltoffener und vielfältiger zu gestalten und Ausgrenzungstendenzen und Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken. Der internationale Austausch als non-formales Bildungsangebot erhält aber häufig nicht die Anerkennung, die er entsprechend seiner gesellschaftlichen Bedeutung erhalten müsste. Wie kann also die Sichtbarkeit des internationalen Austauschs erhöht und seine Bedeutung vermittelt werden? Wie kann Anerkennung der internationalen Jugendarbeit als nicht formales Bildungsangebot gestärkt werden? Diesen Fragen geht die internationale Konferenz von IJAB am 23.10.2017 in Berlin nach.
Ein Jahr Deutsch-Afrikanische Jugendinitiative: Das BMZ zieht Bilanz
Immer mehr Jugendliche nutzen die Möglichkeiten der Deutsch-Afrikanischen Jugendinitiative (DAJ): Das ist die Bilanz ein Jahr nach dem Start durch das Entwicklungsministerium. Stattgefunden haben seither Begegnungen in Ländern wie Kamerun, Südafrika und in Deutschland. Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller hatte sich, angeregt durch Vorbilder wie das Deutsch-Französische Jugendwerk, persönlich für mehr Austausch zwischen jungen Menschen aus Deutschland und afrikanischen Ländern eingesetzt.

Technik soll dem Menschen dienen und nicht umgekehrt!
Impulse für gesellschaftliche Initiativen zur humanen Gestaltung der Digitalisierung will das neue Netzwerk „Sozialer Zusammenhalt in digitaler Lebenswelt“ geben, das sich gestern in Stuttgart gegründet hat. Technik soll dem Menschen dienen und nicht umgekehrt. Digitalisierung soll den sozialen Zusammenhalt stärken und ihn nicht verringern. Unter diesen Leitmotiven haben sich verschiedene Organisationen aus Bildung, Sozialarbeit, Kirche, Wissenschaft und Gewerkschaften zusammengefunden, um den fortschreitenden Prozess der Digitalisierung zu einem stärker gesellschaftlichen und gesellschaftspolitischen Thema zu machen.
Sexuelle Gewalt an Jugendlichen steigt
Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der Philipps-Universität Marburg und der Justus-Liebig-Universität Gießen. Die Forscher fanden heraus, dass über die Hälfte der 2.700 befragten Schüler sexualisierte Gewalt bereits am eigenen Leib erfahren hat, die überwiegende Mehrzahl der Opfer sind Mädchen. Jedes dritte befragte Mädchen gab an, gegen seinen Willen begrapscht worden zu sein. 13 Prozent wurden gegen ihren Willen geküsst, jedes zehnte Mädchen wurde intim berührt. Außerdem sagten mehr als fünf Prozent der Mädchen, sie seien zu Nackt- oder pornografischen Fotos oder Filmen gezwungen worden. Drei Prozent erklärten, zum Sex gedrängt oder gezwungen worden zu sein. Das Bundesland Hessen hatte die Studie „Sexualisierte Gewalt in der Erfahrung Jugendlicher“ in Auftrag gegeben. Befragt wurden Schülerinnen und Schüler der Klassen neun und zehn. Das Kultusministerium will die Ergebnisse der Studie nun als Info-Material an Schulen weiterreichen. Außerdem sollen mehr Lehrer auf dem Gebiet geschult werden. Die Verfasser der Studie empfehlen, die Jugendlichen stärker für die Problematik zu sensibilisieren und ihre Medienkompetenz zu stärken – denn einer der Hauptgründe für sexuelle Gewalt ist der ausufernde Konsum von frei zugänglicher Pornografie.

Europas Jugend sieht EU kritisch
Die große Mehrheit der Jugendlichen in Europa steht einer Studie der TUI-Stiftung zufolge zur Europäischen Union. Allerdings zeigen die Zahlen auch, dass die Zustimmung auf wackeligen Füßen steht. Befragt wurden Jugendliche in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien, Polen und Griechenland. Europa ist für die Jungen in erster Linie ein Zweckbündnis. Nicht einmal jeder dritte befragte Jugendliche sagt, dass die Europäische Union ein Bündnis von Ländern mit gemeinsamen kulturellen Werten ist. Die überwältigende Mehrheit hält die EU für ein rein wirtschaftliches Bündnis. Das Fazit der Studie: Zu lange wurde der Kitt auf Basis von gemeinsamen Werten für selbstverständlich gehalten. Vielleicht auch, weil junge Europäer das Gefühl haben, zu wenig mitreden zu können. Und nur eine gute Hälfte hält die Demokratie noch für die beste Staatsform.

Interesse an Aufnahme von internationalen Freiwilligen in Deutschland steigt
Erstmals hatten fünf Dachverbände für In- und Auslandsfreiwilligendienste zu einer Fachtagung zum Schwerpunkt 'Aufnahme von internationalen Freiwilligen' (Incoming) eingeladen. Während der Veranstaltung  in Friedrichsdorf bei Frankfurt/Main berieten die Teilnehmenden zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen in Bezug auf Incoming-Freiwilligendienste, besonders in Deutschland. Ziel war es, Chancen, aber auch Herausforderungen einer Internationalisierung der Freiwilligendienste zu erkennen. Derzeit nehmen jährlich mehr als 2500 Freiwillige aus mehr als 100 Ländern aus der ganzen Welt an Freiwilligendiensten in Deutschland teil. In den Diskussionen ging es um Fragen der Integration von internationalen Freiwilligen, um das Sichtbarmachen des sozialen Engagements dieser Freiwilligen und dem Beitragen zum Abbau von Vorurteilen, um Alltagserfahrungen der Freiwilligen in Bezug auf Diskriminierung und Rassismus sowie um Formen pädagogischer Begleitung.

Beratung zu Auslandsaufenthalten verbessern: Eurodesk fragt, ihr antwortet
Das europäische Informations- und Beratungsnetzwerk Eurodesk bietet kostenlos qualitativ hochwertige Informationen zu Auslandsaufenthalten an. Über 1000 Berater/-innen in 34 Ländern in ganz Europa beraten und informieren so Jugendliche und weitere Interessierten über Auslandsaufenthalte und Chancen in Europa. Um die Informationsaufbereitung noch besser an den Zielgruppen zu orientieren und damit weiter zu optimieren, hat Eurodesk eine Umfrage gestartet. Es geht darum, zu erfahren, welche Auslandserfahrungen bereits vorliegen, wie man an die Informationen dazu gekommen ist, welche Quellen genutzt wurden, was gefehlt hat und was besser gemacht werden kann. Mitmachen und Meinung sagen!

Großbritannien: Wie positionieren sich die Parteien zum Thema Kinder und Jugend?
Am 8. Juni 2017 wählen die Briten ein neues Unterhaus. Was steht in den Wahlprogrammen der Labour Party, Green Party,  Liberal Democrat Party und Conservative Party? Welche Partei setzt wo welche Schwerpunkte im Kinder- und Jugendbereich? Einen Überblick hat die National Youth Agency zusammengestellt.
Junge Menschen leiden immer öfter unter Kopfschmerzen
Immer mehr junge Erwachsene leiden unter Kopfschmerzen. Allein im Zeitraum von 2005 bis 2015 ist der Anteil der 18- bis 27-Jährigen mit Kopfschmerzdiagnosen um 42 Prozent gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Arztreport der Barmer Krankenkasse hervor. Demnach sind inzwischen 1,3 Millionen junge Erwachsene von einem ärztlich diagnostizierten Pochen, Klopfen und Stechen im Kopf betroffen, 400.000 mehr als noch im Jahr 2005. Die Ursachen seien offen, doch vermutlich nehme der Druck auf die jungen Leute stetig zu. „Der Alltag kann für Kopfschmerz-Patienten zur Qual werden und deren berufliche oder universitäre Existenz gefährden. Besorgnis erregend ist der Tablettenkonsum bereits bei Kindern. So nehmen nach einer repräsentativen Umfrage der Barmer bereits 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen neun und 19 Jahren Medikamente ein, wenn sie Kopfschmerzen haben. 42 Prozent bekämpften den Schmerz sogar jedes Mal mit Arzneimitteln. Gerade junge Erwachsene brauchen bessere Präventionsangebote. Sport, Entspannungstechniken oder eine gesunde Lebensführung könnten vielen Betroffenen aus der Pillenfalle helfen“, sagte Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandschef der Barmer.
JUGEND für Europa zur EU-Jugendstrategie
Der aktuelle Newsletter #02.16  „EU-Jugendstrategie“ von JUGEND für Europa  bietet 50 starke Seiten zu den Entwicklungen im Bereich Jugend auf nationaler und europäischer Ebene.“"Finde eine Form des europäischen Zusammenschlusses, die mit ihrer gemeinschaftlichen Kraft jedes Individuum in jeder nationalen Gesellschaft rechtlich schützt und gleichzeitig jeden, indem er oder sie sich mit Individuen anderer Sprachen und politischer Kulturen zusammentut, bereichert und freier macht als zuvor.“ Diese Forderung von Ulrich Becks aus dem Jahr 2014 ist inzwischen für Millionen Menschen in Europa gelebte Selbstverständlichkeit. Eine Tatsache, die natürlich in aktuellen nationalistisch geprägten Abgrenzungsdebatten keine Rolle spielt. Der Newsletter bietet gute Beispiele und Initiativen dazu. Weitere Themen sind unter anderem die Einführung des Europäischen Solidaritätskorps, "Investieren in Europas Jugend" - Diskussion über die Entwicklung der europäischen Jugendpolitik, ein Rückblick auf 20 Jahre Europäischer Freiwilligendienst und vieles mehr.
Ausführliche Erläuterungen zum Programmleitfaden Erasmus+ 2017 veröffentlicht
Im Corrigendum konkretisiert die Europäische Kommission, in welcher Verbindung der Europäische Freiwilligendienst zum neu eingeführten Europäischen Solidaritätskorps steht. Auch für den Strategischen Europäischen Freiwilligendienst gibt sie Neuerungen bekannt. Darüber berichtet der Newsletter von Jugend für Europa sehr ausführlich und nennt alle wichtigen weiterführenden Links. Das Europäische Solidaritätskorps ist eine Initiative der Europäischen Union. Von Jean-Claude Juncker im September 2016 angekündigt, fiel im Dezember der Startschuss. Das Europäische Solidaritätskorps will mehr jungen Menschen zwischen 17 und 30 Jahren die Möglichkeit bieten, an breit gefächerten Solidaritätsprojekten teilzunehmen – sei es durch freiwilliges Engagement oder durch eine berufliche Tätigkeit.


Jugend ermöglichen!
Der 15. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung mit dem Titel „Zwischen Freiräumen, Familie, Ganztagsschule und virtuellen Welten – Persönlichkeitsentwicklung und Bildungsanspruch im Jugendalter“ wurde von einer unabhängigen Sachverständigenkommission unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, dem Direktor des Deutschen Jugendinstituts (DJI), im Auftrag der Bundesregierung erarbeitet. Der Bericht zeichnet ein aktuelles Bild der Lebenslagen und des Alltags Jugendlicher und junger Erwachsener. Demografischer Wandel, Migrationsgesellschaft, Familien- und Paarbeziehungen sowie sozioökonomische Rahmenbedingungen und die Einbettung in Bildung, Ausbildung und Beschäftigung stehen im Mittelpunkt. Darüber hinaus analysiert der Bericht das Verhältnis von Jugend zu Politik und Religion, zu Gegenwart und Zukunft – bei regional unterschiedlichen Rahmenbedingungen und im Kontext von Mobilität, Digitalisierung und Globalisierung. Ein ganzes Kapitel ist dem digital-vernetzten Leben Jugendlicher gewidmet. Der 15. Kinder- und Jugendbericht formuliert ein eindrückliches Plädoyer für eine neue Jugendorientierung in Politik und Gesellschaft: „Jugend wird meist als individuelle Aufgabe betrachtet: Jeder Jugendliche muss sein Aufwachsen eigenständig bewältigen. Der 15. Kinder- und Jugendbericht weist darauf hin, dass diese Sichtweise zu kurz greift. Denn es gibt einen gesellschaftlichen Rahmen, in dem Jugendliche aufwachsen. Den sollten wir genauer betrachten und möglicherweise auch verändern. Das ist eine Aufgabe für die Politik, für die Kinder- und Jugendhilfe, für Bildungseinrichtungen und viele andere.“
Fachtagung „Aktuelle politische Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Internationale Jugendarbeit“
Einschränkung demokratischer Rechte in Partnerländern, zunehmende Nationalismen und Abgrenzungsbewegungen von der europäischen Gemeinschaft, extremistische oder rassistische Äußerungen in Jugendbegegnungen, steigende Gefahr terroristischer Anschläge, erhöhte Zuwanderung nach Europa . Wie kann internationale Jugendarbeit auf diese aktuellen und zukünftigen Herausforderungen reagieren? Am 22. Februar 2017 will eine spannende Fachtagung des IJAB in Berlin zu diesen Themen Stellung beziehen. Anmeldeschluss ist der 8. Februar 2017

„Investieren in Europas Jugend“
Unter dem Titel „Investieren in Europas Jugend“  hat die EU-Kommission ein Positionspapier zur Festlegung ihrer Jugendpolitik nach 2017 vorgelegt. Sie versichert darin, dass die Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit auch künftig Priorität behalten werde. Daneben trete die Verstärkung der Bildungspolitik in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit, zumal elf Prozent der Jugendlichen in der EU die Schule vorzeitig und ohne formalen Abschluss verließen. Die Kommission sieht die Gefahr, dass als Konsequenz aus dieser Entwicklung die Milleniums-Generation Y die erste sein könnte der es schlechter gehen könnte als der Generation ihrer Eltern.

Der „Europäische Solidaritätskorps“ lockt
„Mehr als 10.000 junge Menschen aus ganz Europa“ haben sich nach Mitteilung der EU-Kommission bisher im Europäischen Solidaritätskorps registriert. Angesichts der Krise, in die die Europäische Union als Folge von Schulden-, Wirtschafts- und Beschäftigungsproblemen, der Entsolidarisierung nach dem Flüchtlingszustrom und dem Brexit geraten ist, erwartet die EU-Kommission mit Hilfe des Projekts Solidaritätskorps eine Art Gegenbewegung. Der Europäische Solidaritätskorps soll als Freiwilligendienst Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Praktikamöglichkeiten für junge Leute zwischen 18 und 30 Jahre bieten. Das gilt für jeweils höchstens zwei und maximal 12 Monate. Den Korpsmitgliedern soll ein Arbeitsvertrag unmd den örtlichen Tarifen entsprechender Lohn garantiert werden. Auszubildende und Praktikanten sollen eine Unterhaltsbeihilfe erhalten.

Zusammenarbeit der EU im Jugendbereich muss fortgesetzt werden
„Die erneuerte Zusammenarbeit im Jugendbereich bleibt wichtig und muss fortgesetzt werden. Dies hat die Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend (aej) über das EKD-Büro in Brüssel gegenüber der EU-Kommission zum Ausdruck gebracht. Im Rahmen der Konsultationen zur EU-Jugendstrategie 2010 – 2018 weist die aej auf die Bedeutung der Jugendarbeit hin, nämlich über die „Eröffnung von Mitspracheräumen für junge Menschen“ das „Politikfeld Jugend zu festigen“. Weiter heißt es in einer entsprechenden Mitteilung: „Auch die Ausgestaltung und Aufwertung von Jugendarbeit, in der Jugendliche mit unterschiedlichen Hintergründen in einem wertebezogenen Kontext demokratische Grunderfahrungen und Engagement lernen können, ist eine ständige Aufgabe.“

Junge Europäer sind viel pro-europäischer als ältere Wähler
Die junge Generation in Europa ist „deutliche pro-europäischer als ihre älteren Mitbürger.“ Die jungen blicken der Zukunft Europas zudem wesentlich optimistischer entgegen als die älteren. Das sind die Kernergebnisse eines Forschungsprojekts der Bertelsmann-Stiftung und des Jaques Delore-Insitituts. Auch das Brexit-Referendum habe dieses Ergebnis bekräftigt. Allerdings stehe das positive Engagement der Jugend auf „dünnem Eis“: Viele der jüngeren seien noch nicht wahlberechtigt, die älteren Millials seien von der Währungsunion und dem Euro enttäuscht, denn sie haben die Rezession und die Jugendarbeitslosigkeit am eigenen Leib gespürt. Versprechen für Wachstum und Beschäftigung müssten eingehalten werden, heißt es in der Ergebniszusammenfassung weiter.
Informationen zum Europäischen Solidaritätskorps
Die Europäische Kommission gibt den Startschuss für das Europäische Solidaritätskorps – nur zwei Monate nach der Ankündigung durch Präsident Juncker. Für die weitere Umsetzung bleiben aber noch Fragen offen, vor allem die nach dem Verhältnis zum Europäischen Freiwilligendienst. JUGEND für Europa als die zuständige Nationalagentur hat  das jüngste EU-Projekt kristisch unter die Lupe genommen.
Expertise von JUGEND für Europa
In einem neuen „Sepzial-Band“ legt JUGEND für Europa eine Expertise zur Migration in Europa vor. Die Autoren der Nationalagentur für Erasmus+ Hans Brandtner und Ulrike Wisser kommen in „Europäische Mobilitätsangebote für sozial benachteiligte junge Menschen“  zu zwei wichtigen Schlussfolgerungen: Die Arbeitsfelder der Jugendhilfe und der Arbeitsmarktpolitik sollten sich stärker und gezielt für grenzüberschreitende Angeboten öffnen und die strukturellen Rahmenbedingungen für deren Umsetzung verbessert werden. Fachpolitisch sollten grenzüberschreitende Angebote für sozial benachteiligte junge Menschen zu einer Querschnittsaufgabe der Jugendhilfe werden.
Neue Chancen für deutsch-belarussische Partnerschaftsprojekte
Die deutsche Bundesregierung hat erneut das Förderprogramm Belarus aufgelegt. Es ermöglicht deutsch-belarussische Partnerschaftsprojekte zur Weiterentwicklung der sozialen Arbeit und der nachhaltigen regionalen Entwicklung in Belarus. Fördermittel können bis zum 30.11.2016 beim IBB Dortmund beantragt werden.

Jugendstudie zur „Generation What“
Es tröpfeln immer mehr Zwischenergebnisse aus der großen Jugendstudie zur „Generation What“ ein. Neueste Aufreger: Das Vertrauen in die Politik sinkt – zumindest 71 Prozent der befragten 18- bis 34jährigen nicht. Kaum verwunderlich dabei allerdings, dass das Vertrauen mit zunehmender Bildung zunimmt. Das kann man so nicht auf die Religiosität umlegen. Das Vertrauen in religiöse Institutionen liegt ziemlich brach: Unabhängig von Geschlecht, Alter und Bildung hat die Hälfte der 18- bis 34-Jährigen überhaupt kein Vertrauen in religiöse Institutionen, weitere 34 Prozent vertrauen ihnen eher nicht. Nur zwei Prozent vertraut religiösen Institutionen voll und ganz. Besser schneiden „die Medien“ ab, denen immerhin 28 Prozent mehr oder weniger vertrauen. Es gibt noch viel mehr zu erfahren in den Ergebnissen der Studie, interessant sind vor allem auch die Europa-Werte.

Kein Pflichtdienstjahr für Jugendliche!
Die Freien Wähler – in Bayern immerhin im Landtag vertreten – wollen zur Bundestagswahl 2017 mit der Forderung nach einem Pflichtdienstjahr für Jugendliche antreten. Der Bundesvorsitzende der Freien Wähler Hubert Aiwanger erklärte wörtlich: „Wir fordern ein soziales Jahr für alle Mädchen und Jungen. Die Jugendlichen sollen zwischen Militär- und Zivildienst wählen können.“ Der Vorschlag stößt bei den Jugendverbänden auf wenig Gegenliebe und auf kein Verständnis. BJR-Präsident Matthias Fack sagte dazu: „Die Freien Wähler zeichnen hier ein komplett verzerrtes Bild junger Menschen. Sie müssen nicht erst über ein zwangsweise verordnetes soziales Jahr dazu gebracht werden, sich für die Zivilgesellschaft zu engagieren. ( … ) Humanitär geprägte, ökologische, konfessionelle und kuturell tätige Verbände genauso wie Verbände junger Migrantinnen und Migranten – sie sind der Kitt unserer Gesellschaft.“

EU-Verkehrskommissarin Bulc prüft kostenloses Interrail-Ticket für junge Menschen
EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc vor dem Europäischen Parlament in Straßburg zugesagt, die Möglichkeiten eines kostenlosen Interrail-Tickets für Jugendliche in Europa zu prüfen. Die Idee eines kostenlosen Interrail-Tickets zum 18. Geburtstag hatte in der Plenardebatte eine breite Unterstützung der EU-Abgeordneten gefunden. EU-Kommissarin Bulc nannte die Initiative eine exzellente Idee und erklärte: „Die EU-Kommission wird die potentiellen Kosten, Finanzierungsmöglichkeiten sowie die verwaltungstechnische Machbarkeit für diese Initiative sorgsam prüfen. Eine attraktive Option könnte eine Lotterie sein, die allen oder bestimmten Kategorien von jungen Europäern offen steht, mit einer signifikanten Anzahl von zu gewinnenden kostenlosen Tickets.“ EU-Kommissarin Bulc sagte weiter: „Ich möchte auch Europas junge Menschen dazu aufrufen, andere Ideen einzubringen, um ihre Mobilität zu fördern. So könnten wir auch über die Idee nachdenken, einen Wettbewerb zu starten, der allen jungen Menschen unter 25 offen steht, mit einem substantiellem Preis für die besten neuen konkreten Ideen für Jugendmobilität.“

Internationale Jugendarbeit ist Querschnittsaufgabe und kein Sahnehäubchen
Alle zwei Jahre lädt das BMFSFJ die Träger der Internationalen Jugendarbeit zu einer gemeinsamen Konferenz. Diese Trägerkonferenz dient der Information über aktuelle Entwicklungen und dem Austausch über die Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes. Über 100 Vertreterinnen und Vertreter der Internationalen Jugendarbeit kamen am 1. und 2. Juni zur Trägerkonferenz in Bonn zusammen. Ihre Ergebnisse sind in einer Dokumentation des BMFSFJ zusammengefasst, die jetzt zum Download zur Verfügung steht.

Kinderschutz-Hotline für Ärzte
24 Stunden – 7 Tage die Woche soll es künftig eine „Medizinische Kinderschutz-Hotline“ geben. An diese zentrale und kostenfreie Beratungsnummer können sich Ärztinnen und Ärzte, Medizinerinnen und Mediziner wenden, wenn sie in ihrem Arbeitsalltag auf mögliche Fälle von Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch stoßen. Experten beraten die Kollegen bei Verdachtsfällen auf Kindeswohlgefährdung in medizinischen Not- und Akutsituationen in Kliniken und Praxen. Das Projekt „Medizinische Kinderschutz-Hotline“ startet am 1. Oktober 2016. Nach einer sechsmonatigen Vorbereitungsphase wird die „Medizinische Kinderschutz-Hotline“ voraussichtlich ab April 2017 für Medizinerinnen und Mediziner im Pilotbetrieb zur Verfügung stehen. Das Projekt läuft bis Herbst 2019.

Evaluationsbericht zum Bundeskinderschutzgesetz
Die Bundesregierung hat den lange erwarteten Evaluationsbericht zum Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) beschlossen. Er wird die Basis für die jugendpolitischen Diskussionen über Änderungen am BKiSchG sein. „Der Bericht greift einen Großteil der aus unserer Sicht relevanten Themen und Fragen auf“, erklärt der DBJR dazu. „Einzelne Formulierungen und vorgenommene Bewertungen sehen wir jedoch teilweise kritisch. Der Vorstand berät im Januar über den Bericht ausführlich und nimmt fundiert Stellung.“
EUROPEANS FOR PEACE zum Thema „Diskriminierung: Augen auf!“ ausgeschrieben.
Die Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft fördert im Programm EUROPEANS FOR PEACE internationale Austauschprojekte für Jugendliche aus Deutschland und den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas sowie Israel. Schulen und außerschulische Bildungsträger sind aufgerufen, sich in internationaler Partnerschaft um die Förderung ihres gemeinsamen Vorhabens zu bewerben. EUROPEANS FOR PEACE stärkt das geschichtsbewusste Engagement Jugendlicher für Menschenrechte und Völkerverständigung.Projekte können für den Zeitraum 1. Juli 2017 bis 31. August 2018 beantragt werden. Schulen oder außerschulische Bildungsträger können sich in internationaler Partnerschaft mit einem deutschen Partner zusammenschließen und gemeinsame Projekte beantragen und dafür historische und gegenwartsbezogene Zugänge wählen. Historischer Bezugspunkt für die thematische Projektarbeit ist die Geschichte des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs in Europa. Gegenwartsbezüge sind heutige Formen der Diskriminierung und die Auseinandersetzung mit aktuellen Denkmustern der Ungleichwertigkeit. Bewerbungsschluss ist der 1.12.2016.
20 Jahre Europäischer Freiwilligendienst
Eine Institution feiert seine Erfolgsgeschichte: Am 21. Oktober 2016 veranstaltet JUGEND für Europa den Festakt „Freiwillig für Europa – Unser Engagement. Unsere Zukunft“ in Aachen. Im Eurogress Aachen feiert die Organisation gemeinsam mit 400 Europäischen Freiwilligen, mit vielen Wegbereitern und mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz das 20jährige Jubiläum. Mit dabei sein werden EFD-Aufnahme- und Entsendeorganisationen, EFD-Bildungsträger und Koordinierungs-Organisationen und natürlich aktuelle Freiwillige, die in Deutschland ihren Dienst leisten und ehemalige Freiwillige, die sich zur gleichen Zeit zum comeback-event treffen.

Innovate Projekte der Kinder- und Jugendhilfe fördern lassen
Das Interessenbekundungsverfahren KJP-Innovationsfond 2017 - 2019 ist eröffnet. Das Thema im Programm 14 Internationale Jugendarbeit lautet „Mehr Austausch und Begegnung – Jugend gestaltet Information und Beratung“. Ziele sind laut Bundesfamilienministerium vor allem die Etablierung neuer Formen von Information- und Beratung vor Ort, die mit Hilfe von Peer-to-Peer-Ansätzen Jugendliche dort erreichen, wo sie sich aufhalten . Dabei soll vor allem der Einsatz digitaler und anderer Medien den Mehrwert von internationalem Austausch und Begegnung sichtbar machen. Das BMFSFJ möchte damit neue Zielgruppen in Kooperation mit  zivilgesellschaftlichen Akteuren, Medien und Wirtschaft erreichen und ein Netzwerk jugendlicher Mobilitätsbotschafterinnen und Mobilitätsbotschafter initiieren. Das Interessenbekundungsverfahren endet am 15. Oktober 2016.
BMFSFJ lädt zur Jugendmeile am Tag der Offenen Tür
Zum Abschluss der Sommerferien lädt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am 27./28. August 2016 zum Tag der Offenen Tür. An beiden Tagen gibt es zwischen 10 und 18 Uhr viele Aktionen und ein Bühnenprogramm. Die Berliner Glinkastraße wird zwischen Tauben‐ und Jägerstraße zur Jugendmeile – mit Sport, Kultur und Aktionen für Jugendliche und junge Erwachsene. Angeboten werden eine Medienwerkstatt, StreetArt‐ und Graffiti‐Workshops, eine Airtrackbahn, ein Parkour, Rap‐ und Beatbox‐Workshops, Zirkus und Akrobatik, ein Blindenbiathlon und natürlich eine Chill‐Out‐Zone. Darüber hinaus gibt es Beteiligungsrunden, Informationen über die Jugendstrategie des Ministeriums, über Jugendfreiwilligendienste und U18‐Wahlen. Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder‐ und Jugendbildung ist ebenso dabei wie die Deutsche Sportjugend mit der Deutschen Turnerjugend und der Deutschen Behindertensportjugend, die Jugendpresse Deutschland, die Koordinierungsstelle für U18 in Berlin, der Bund der Deutschen Landjugend, die Projekte „Ichmache>Politik|Demografie“ und „jugend.beteiligen.jetzt“, die Koordinierungsstelle „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ und natürlich das Jugendministerium. IJAB ist mit dem Informations- und Beratungsangebot von Eurodesk und dem Beteiligungsprojekt jugend.beteiligen.jetzt präsent.

Großbritannien bleibt vorerst Programmland bei Erasmus+
British Council und EU-Kommission haben über die weitere Umsetzung des EU-Programms Erasmus+ im Vereinigten Königreich informiert. Dieses bleibt bis zum endgültig ratifizierten Austritt Programmland in Erasmus+. Das heißt: 2016 und 2017 sollten sich Träger und Einrichtungen nicht davon abhalten lassen, mit ihren britischen Partnern gemeinsame Projekte zu planen und durchzuführen. Auf seiner Internetseite weist der British Council darauf hin, dass es nach dem EU-Referendum keine sofortige Änderung in der Umsetzung des Programms in Großbritannien geben werde. Die Nationale Agentur setze weiterhin das EU-Programm Erasmus+ im Vereinigten Königreich um und verwalte es. Der British Council betont, dass alle Teilnehmenden und Zuwendungsempfänger ihre Projekte unverändert durchführen können, die über Erasmus+ gefördert wurden. Ferner können ungehindert Vorbereitungen für die kommenden Antragstermine in 2016 und 2017 getroffen werden. Auch die EU-Kommission bestätigt auf ihrer Internetseite, dass – gemäß den getroffenen und ratifizierten Verträgen – die Vereinbarungen über das EU-Programm Erasmus+ solange Gültigkeit in Großbritannien besitzen, bis das Vereinigte Königreich kein offizielles EU-Mitglied mehr ist.

“UN World Report on Youth Civic Engagement” veröffentlicht
Der “World Youth Report on Youth Civic Engagement” der Abteilung Wirtschaft und Soziales der Vereinten Nationen befasst sich mit der Teilhabe junger Menschen in Wirtschaft, Politik und dem Leben in der Gemeinschaft. Gestützt durch Expertenmeinungen werden gesicherte und vielfältige Einblicke und Perspektive des Engagements von Jugendlichen dargelegt. Damit sollen Impulse und Werkzeuge für politische Diskussionen zwischen Jugendlichen und Regierung geben werden. Der Bericht kommt zu der Schlussfolgerung, dass in allen drei Bereichen „Wirtschaft“, „Politik“ und „Gemeinschaftsleben“ das Engagement der jungen Menschen auf aktiver Beteiligung und politischem Willen der Regierungen beruht. Während Jugendliche eine zentrale Rolle bei politischen Belangen, die sie berühren, spielen müssen, können sie die Vielzahl der Herausforderungen nicht alleine bewältigen, insbesondere im wirtschaftlichen Bereich und bei Fragen der Beschäftigung.

Bundesprogramm "Zusammenhalt durch Teilhabe"
Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit Flucht und Asyl stellen sich Fragen nach interkultureller Öffnung und interkulturellem Lernen – das gilt in vielerlei Hinsicht auch für Vereine und Verbände. Das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ fördert diese Aufgabe ganz gezielt. Die Teilnahme an der Arbeit von gemeinnützigen Verbänden und Vereinen bedeutet für geflüchtete Menschen auch die Teilhabe am Gemeinwesen und an unserer Gesellschaft und trägt wesentlich zu einer gelungenen Integration bei. Gleichzeitig werden diese Menschen in den Verbandsstrukturen gebraucht, da gerade in strukturschwachen Regionen, die besonders von Abwanderung und dem demographischen Wandel betroffen sind, viele dieser Organisationen Nachwuchssorgen haben. Dabei geht es um umfassende Integrationsprozesse in die Strukturen derjenigen Organisationen, die schwerpunktmäßig in ländlichen oder strukturschwachen Regionen aktiv sind, wie der Feuerwehr, des Sports, des THW sowie landesweit tätiger Helferorganisationen. Das Bundesprogramm unter Federführung der Bundeszentrale für politische Bildung fördert vor allem Modellprojekte.
Weltkindertag

„Kindern ein Zuhause geben“ ist in diesem Jahr das Motto des Weltkindertages am 20. September 2016. „Entscheidend für das Wohlergehen eines jeden Kindes ist ein vertrauensvolles, schützendes und unterstützendes Umfeld“ erklärten UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk bei der Vorstellung des Mottos.

 

Auf zum EYE
Das Europäische Jugend-Event (European Youth Event – EYE) findet von 20.–21. Mai 2016 am Sitz des Europäischen Parlaments in Straßburg statt. Es bietet Tausenden jungen Europäern eine einzigartige Chance, sich Gehör zu verschaffen. Die Jugendlichen tauschen sich während der Veranstaltung über ihre Ideen und Ansichten zu Fragen aus, die für sie relevant sind, sie arbeiten innovative Lösungen für entscheidende Zukunftsfragen aus und treffen auf europäische Entscheidungsträger und Redner mit breitgefächerter beruflicher und fachlicher Erfahrung. Das EYE bietet auch die Möglichkeit, die kulturelle Vielfalt der Europäischen Union zu erleben – es stehen verschiedene künstlerische Darbietungen und Aufführungen auf dem Programm. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Garantie-Dilemma
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles hat eingeräumt, dass die von der  EU im Jahr 2013 ausgesprochene „Jugendgarantie“ nicht einhält, was sie versprochen hat. Darin war festgelegt worden, dass jedem arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren binnen vier Monaten eine Ausbildung, eine Beschäftigung oder mindestens ein Praktikumsplatz garantiert werden soll. Von den 6 Milliarden Euro, die das Programm umfasst, seien erst 950 Millionen in Anspruch genommen worden. In den meisten südeuropäischen Ländern sei nichts geschehen, gute Ergebnisse hätten Finnland, Lettland, Portugal und Rumänien mit Pilotprojekten erzielt. Als Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme der EU-Mittel nannte Nahles das Desinteresse von Arbeitgebern und das Fehlen von Trägerorganisationen. Nahles räumte ein, dass auch die bürokratischen Hürden und beispielsweise die Notwendigkeit von Eigenmitteln nicht für Krisen ausgelegt seien.

Auftakt zur Jugendstrategie des Bundesjugendministeriums 2015 - 2018

„Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ - unter diesem Motto stellt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seine Jugendpolitik 2015-2018 neu auf. Im Mittelpunkt stehen junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren. Jugendliche und ihre Vertretungen sollen an allen sie betreffenden Vorhaben beteiligt werden. Auch eine Mobilitätsinitiative für mehr internationalen Austausch und grenzüberschreitende Begegnung und eine Internetbeteiligungsplattform sind angekündigt. „Ich will Jugendliche unterstützen und ermutigen, sich einzumischen und ihre Interessen zu vertreten. Es ist wichtig, sie direkt nach ihrer Meinung und ihren Vorstellungen zu fragen. Man kann nicht einfach über ihre Köpfe hinweg entscheiden. Wir müssen Jugendliche ernst nehmen und ihnen konkrete Angebote machen, die Zukunft unserer Gesellschaft aktiv mitzugestalten"“, erklärt Bundesjugendministerin Manuela Schwesig.

Persönlichkeiten aus Forschung und Praxis fordern "Europa jetzt!"
Persönlichkeiten aus der Internationalen Jugendarbeit, der politischen Bildung und der Forschung haben einen Appell veröffentlicht, der sich an politische Entscheidungsträger richtet. Sie drücken ihre Sorge aus, „dass die Europäische Idee zwischen nationalen, finanz- und wirtschaftspolitischen Interessen zerrieben wird“ und wünschen sich eine politische und soziale Vision von Europa. Sie rufen dazu auf, dem Appell beizutreten und ihn an politische Entscheidungsträger weiterzuleiten. Der Text des Appells ist unter anderem auf der IJAB-Seite veröffentlicht

Internationale Jugendarbeit wird eine erkennbare Größe in der Kommune
Das Projekt „Internationale Jugendarbeit im Plan“ setzt auf die verstärkte Verankerung der Internationalen Jugendarbeit in der Jugendhilfeplanung. In diesem Rahmen berät und schult Sabine Wißdorf vom Institut für Sozialplanung und Organisationsentwicklung (IN/S/O) die sechs teilnehmenden Kommunen. Auf der IJAB-Seite ist ein Interview mit der Expertin veröffentlicht.

Jugendarbeitslosigkeit in Europa: Mehr als fünf Millionen ohne Perspektive?
EUROSTAT, das Statistische Amt der Europäischen, registrierte Ende des Jahres 2014 eine gigantische Zahl: 5,3 Millionen Jugendliche unter 25 Jahre sind in der EU von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Ausgabe „Jugend – Perspektivlos in Europa?“ des Online-Magazins DENK-doch-Mal beleuchtet das Thema. Die einzelnen Beiträge untersuchen Zusammenhänge und Ursachen der Jugendarbeitslosigkeit, stellen Lösungsansätze vor und gehen auf die Schwierigkeiten ein, die bei deren Umsetzung berücksichtigt werden müssen. Dabei befasst sich das Online-Magazin mit Bildung und Bildungspolitik in ihren Bezügen zu Arbeit und Gesellschaft.

Europäische Kommission stellt 1 Milliarde Euro für Jugendbeschäftigungsinitiative bereit
Die Europäische Kommission hat 1 Mrd. Euro für Projekte der Jugendbeschäftigungsinitiative bereitgestellt. Dadurch wird die Vorfinanzierung, die Mitgliedstaaten zur Förderung der Beschäftigung von jungen Menschen erhalten, um das bis zu 30-Fache erhöht. Sozialkommissarin Marianne Thyssen wies darauf hin, dass die Entscheidung, die Vorfinanzierung von Projekten zur Förderung junger Menschen in Europa ausnahmsweise zu erhöhen, beispiellos sei. Für die sieben Millionen europaweit arbeitslosen Menschen unter 25 Jahren ist es häufig sehr schwierig, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Aus diesem Grund konzentriert sich die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen (Youth Employment Initiative – YEI) vor allem darauf, junge Menschen wieder in Arbeit oder Ausbildung zu bringen. Zum Hintergrund: Alle Mitgliedstaaten haben sich zur Umsetzung der "Jugendgarantie" verpflichtet, d. h. jungen Menschen unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten, nachdem sie die Schule verlassen haben oder arbeitslos geworden sind, eine hochwertige Arbeitsstelle, einen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz anzubieten. Die YEI richtet sich an junge Menschen, die in Regionen in der EU wohnen, in denen die Jugendarbeitslosigkeit über 25 Prozent beträgt. Diese gibt es im Augenblick in 20 Mitgliedstaaten. Für die Initiative stehen von 2014 bis 2020 sechs Milliarden Euro zur Verfügung.

Eurobarometer 2015: Jugend nimmt weniger an außerschulischen Aktivitäten teil
Neue Erkenntnisse zum Zustand und zum Denken der Europäischen Jugend bringt die Eurobarometer Umfrage „European Youth“. 13000 Jugendliche im Alter von 15 bis 30 Jahren wurden zu den Themen freiwilliges Engagement, Wahlen und kulturelle Aktivitäten befragt. Der Eurobarometer befasst sich mit dem Engagement junger Europäer in der Gesellschaft. Die letzte Umfrage zeigt, dass das allgemeine Engagement junger Menschen an außerschulischen Aktivitäten in Europa sinkt. Die Studie fand heraus, dass 49% der Teilnehmer zwar in den letzten zwölf Monaten mindestens in einer Organisation (hier Sportvereine, Jugendeinrichtungen, kulturelle Organisationen, politische Parteien und NGOs ) aktiv gewesen sind. Im Vergleich zu einer Studie aus dem Jahr 2013 zeigt diese Zahl jedoch, dass das Engagement um 7% in 24 Mitgliedsstaaten gesunken ist. Als weitere Erkenntnis ergab die Studie: junge Leute, die ihre Ausbildung mit 20 Jahren oder älter beenden oder die in außerschulischen Aktivitäten engagiert sind, sich häufiger an Wahlen beteiligen als Jugendliche, die ihre Ausbildung jünger beenden oder sich außerschulisch nicht einbringen. Beispiel: Teilnehmer, die an kulturellen Aktivitäten teilgenommen hatten, gingen zu 16% häufiger zur Wahl als diejenigen, die nicht an solchen Aktivitäten teilgenommen haben.

Jugendliche fordern mehr Beteiligung im politischen Prozess
Zum Abschluss des J7-Jugendgipfels am 13. Mai in Berlin präsentierten die 54 Mädchen und Jungen im Alter von 14 bis 18 Jahren ihre Forderungen an die G7-Staaten. Neben den vier Themen "Protecting our planet", "Building a Healthy Future for All", "Empowerment of Women and Girls" und "Fair Economy", die bei dem G7-Treffen der Staats-und Regierungschefs in Elmau auf der Tagesordnung stehen werden, haben die Jugendlichen noch ein fünftes Thema beim J7-Gipfel selbst entwickelt: "Act Now: Youth Involvement", Partizipation von Jugendlichen. "Der J7-Gipfel beweist, dass Heranwachsende wichtige Beiträge zu anspruchsvollen Diskussionen über zentrale Zukunftsfragen leisten wollen und können. Dies lässt hoffen, dass auch in Zukunft auf nationaler und internationaler Ebene der Stimme der Kinder mehr Gewicht gegeben wird", sagt Dr. Sebastian Sedlmayr, Leiter Abteilung Kinderrechte und Politik bei UNICEF Deutschland. Das Positionspapier steht als download zur Verfügung.
 
Schlussfolgerungen des Rates für Bildung, Jugend, Kultur und Sport
Vom 18. bis 19. Mai sind die 28 EU-Minister für Bildung, Jugend, Kultur und Sport in Brüssel zusammengekommen und widmeten sich der Überprüfung der europäischen Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Ausbildung. Auf der Tagesordnung standen u.a. Themen wie die Verstärkung der Jugendarbeit im Interesse des gesellschaftlichen Zusammenhalts, die Befähigung junger Menschen zur politischen Teilhabe am demokratischen Leben in Europa und die Verstärkung der bereichsübergreifenden politischen Zusammenarbeit, um die sozioökonomischen Probleme junger Menschen wirksam anzugehen. Das Programm „Bildung und Ausbildung 2020“ soll den Mitgliedstaaten bei der Modernisierung ihrer Bildungs- und Ausbildungssysteme behilflich sein. Die Minister haben dabei insbesondere die Rolle der Erwerbstätigkeit als entscheidendem Faktor bei der sozialen Integration, der persönlichen Selbstverwirklichung und aktiven bürgerlichen Teilhabe junger Menschen betont. Außerdem haben sie an die wichtige Rolle der Bildungsarbeit bei der Prävention von Radikalisierungstendenzen und der Förderung europäischer Werte erinnert. Des Weiteren hat der EU-Rat der Jugendminister/-innen die Entscheidung getroffen, die für die europäische Jugendbeschäftigungsinitiative bereitgestellten Mittel um fast eine Mrd. Euro im Jahr 2015 aufzustocken, um die Staaten von finanziellen Kosten zu entlasten, die die Umsetzung von Maßnahmen zur Integration junger Menschen in den Arbeitsmarkt behindern.


7. Arabischer Jugendbericht veröffentlicht
Im April 2015 hat die Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Marktforschung ASDA'A Burson-Marsteller ihren 7. Bericht zur Arabischen Jugend vorgestellt. Zuvor wurden Jugendliche aus Algerien, Ägypten, Bahrain, Irak, Jordanien, Kuwait, Libanon, Libyen, Marokko, Oman, Palästina, Katar, Saudi-Arabien, Tunesien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Jemen befragt.
Zu den Top-10-Erkenntnissen aus den Antworten der Jugendlichen auf die Frage, was sie über die ihre Zukunft zu sagen haben, gehören:
1.    Mit dem Abflauen des Arabischen Frühlings sind sich die Jugendlichen nicht sicher, ob Demokratie im Nahen Osten jemals funktionieren wird.
2.    Das Erstarken von ISIS wird als größte Hürde in der Region betrachtet und weniger als die Hälfte der arabischen Jugendlichen vertraut darauf, dass ihre jeweilige Regierung damit umgehen kann.
3.    Die Arbeitslosigkeit gehört zu den größten Problemen in der Region. Viele junge Menschen möchten gerne ihre eigene Firma gründen.
4.    Die arabischen Jugendlichen sind trotz aller Probleme in der Region verhalten optimistisch, wenn es um die Zukunft geht.
5.    Auch wenn viele Jugendliche Arabisch als Teil ihrer Identität betrachten, glauben viele von ihnen, dass die Sprache an Wert verliert und kommunizieren daher vielfach auf Englisch.
6.    Die meisten Jugendlichen nennen zum 4. Mal in Folge die Vereinigen Arabischen Emirate (VAE) als das Land, in dem sie leben möchten und das sie als Modell für ihr Land betrachten, dem man nacheifern sollte.
7.    Saudi-Arabien gilt als oberster Verbündeter in der Region, gefolgt von den USA und den VAE.
8.    Die Mehrheit der arabischen Jugend, insbesondere in den OPEC-Ländern, machen sich Sorgen über die fallenden Energiepreise, aber die meisten glauben, dass das nur eine temporäre Erscheinung ist.
9.    Viele Jugendliche achten auf das Herkunftsland von Markenprodukten und vier von fünf Jugendlichen schließen es nicht aus, eine Marke aus politischen Gründen zu boykottieren.
10.    Trotz der zunehmenden Rolle von Computerspielen, spielt das Fernsehen immer noch die wichtigste Rolle im täglichen Leben der arabischen Jugendlichen.

Keine E-Zigaretten und E-Shishas für Jugendliche
Die Bundesregierung will die Abgabe und den Konsum von elektronischen Zigaretten und Shishas an Kinder und Jugendliche verbieten. „Mit den E-Shishas und E-Zigaretten sind Produkte auf dem Markt, die keinesfalls in die Hände von Minderjährigen gelangen sollten“, betonten Bundesjugendministerin Manuela Schwesig und Bundesernährungsminister Christian Schmidt bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Neueste Studien belegen: Die so genannten „Liquids“ schaden der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen - unabhängig davon, ob sie Nikotin enthalten oder nicht. Auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) hat in einer Stellungnahme auf die Risiken des Dampfens hingewiesen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat deshalb einen Referentenentwurf zur Änderung des Jugendschutzgesetzes erarbeitet.

 

Dokumentation der Innovationsfondd-Fachkonfrerenz

Zur Fachkonferenz „Modelle und Strategien einer gelingenden Jugendbeteiligung“ am 29. Januar 2015 in Bonn liegt jetzt eine Tagungsdokumentation vor. An der Veranstaltung hatten Vertreterinnen und Vertreter der insgesamt 42 Projekte teilgenommen, die zwischen 2014 und 2016 in den Bereichen Kulturelle Bildung, Politische Bildung, Jugendsozialarbeit, Jugendverbandsarbeit und Internationale Jugendarbeit aus dem Innovationsfonds im Kinder- und Jugendplan des Bundes Förderung erhalten. Ausführliche Informationen über die Jugendstrategie, ihre Teilvorhaben und natürlich die Tagungsdokumentation enthält die Website www.jugendgerecht.de.

 

Junge haben wenig  Vorbehalte gegen Muslime
Junge Deutsche haben erheblich weniger mentale Vorbehalte gegenüber Muslimen und dem Islam als der Durchschnitt der bundesdeutschen Bevölkerung. Dies ergab der Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung. Nach der Sonderauswertung „Islam 2015“ lehnt „die deutsche Mehrheitsbevölkerung Muslime und den Islam zunehmend ab“, obwohl die Muslime „mittlerweile in Deutschland heimisch geworden sind.“ In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Von den über 54-Jährigen fühlen sich 61 Prozent durch den Islam bedroht, von den unter 25-Jährigen hingegen nur 39 Prozent. Die Angst ist zudem am stärksten dort, wo die wenigsten Muslime leben. In Nordrhein-Westfalen, wo ein Drittel von ihnen wohnt, fühlen sich 46 Prozent der Bürger bedroht. In Thüringen und Sachsen, wo kaum Muslime leben, äußern das 70 Prozent. Obwohl die große Mehrheit von 85 Prozent der Deutschen sagt, sie stehe anderen Religionen sehr tolerant gegenüber, scheint dies nicht für den Islam zu gelten.“

 

Ausschreibung für Heinz - Westphal - Preis gestartet
Ob bei der Feuerwehr, im Sportverein oder in der Schule - jeder dritte Jugendliche in Deutschland engagiert sich freiwillig. Der Heinz-Westphal-Preis rückt dieses ehrenamtliche Engagement ins Rampenlicht. In diesem Jahr vergeben das Bundesjugendministerium und der Deutsche Bundesjugendring die Auszeichnung bereits zum neunten Mal - und zwar in den Kategorien Integration, Vielfalt, digitale Medien sowie europäische und internationale Zusammenarbeit. Die Ausschreibung läuft bis zum 18. Mai 2015. Gesucht werden Projekte und Aktionen, die das ehrenamtliche Engagement junger Menschen ermöglichen, stärken oder Jugendliche zu freiwilliger Arbeit motivieren. Die fünf Preisträgerinnen und Preisträger erhalten eine Prämie von je 3.000 Euro. Außerdem vergibt die Stiftung "Jugend macht Demokratie" einen Sonderpreis in Höhe von 3.000 Euro für besonderes ehrenamtliches Engagement junger Menschen in den Bereichen Demokratieförderung und Partizipation.

Förderprogramm Generation³ läuft in Niedersachsen an

Niedersachsen stellt ab 2015 für fünf Jahre insgesamt 2,5 Millionen Euro für neuartige, kreative und innovative Projektideen im landesweiten Förderprogramm "Generation³ - Vielfalt - Beteiligung - Engagement" zur Verfügung. Ziel des Förderprogramms ist es, die Jugendarbeit in dem Bundesland zu stärken, Jugendliche für ehrenamtliches Engagement zu begeistern und Jugendleiter in neuen Themenfeldern zu qualifizieren. Hierfür können Micro-Projekte jeweils mit einer Fördersumme von 2.500 Euro oder Modell-Projekte mit bis zu 30.000 Euro geantragt werden.

 

Neues Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus
Das BMFSFJ hat zum Jahresbeginn 2015 das neue Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ gestartet. Ziel ist die Förderung von kommunalen, regionalen und überregionalen Programmen in verschiedenen Fachbereichen. Alle Fördermaßnahmen und Projekte sind für eine Laufzeit von fünf Jahren konzipiert. Insgesamt stehen 40,5 Millionen Euro zur Verfügung. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig lädt die Programmpartner für den 25. Februar 2015 nach Berlin ein, um über das Engagement gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus zu diskutieren. Die geförderten Projekte erhalten hierbei die Gelegenheit, sich kennenzulernen und über ihre Vorhaben auszutauschen.

Deutsch-Türkische Jugendbrücke nimmt Arbeit auf
Die Deutsch-Türkische Jugendbrücke (DTJB) mit Sitz in Düsseldorf will den deutsch-türkischen Schüler- und Jugendaustausch intensivieren und mit konkreten Maßnahmen und der Bündelung bereits bestehender Programme die Möglichkeiten für den gegenseitigen Austausch verbessern. Sie hat das Ziel, in beiden Ländern ein besseres Verständnis füreinander zu schaffen und die Beziehungen weiter zu stärken. Die DTJB ist eine Initiative der Stiftung Mercator und wurde 2012 von ihr als gemeinnützige GmbH gegründet. Sie wird unter der Leitung von Dr. Catharina Dufft als deutsch-türkische Kooperation und zivilgesellschaftliche Initiative mit staatlicher Förderung aufgebaut. Unterstützt wird die Jugendbrücke durch das Auswärtige Amt. Das Programmbüro Deutschland geht zunächst mit fünf festen Mitarbeitern an den Start. Das Programmbüro Türkei befindet sich in Istanbul in den Räumen des Trägers der Jugendbrücke in der Türkei, der privaten Jugendorganisation Toplum Gönüllüleri Vakfı (TOG, Stiftung Freiwillige der Gesellschaft), mit zunächst zwei Mitarbeitern.

 

Meinungsumfrage „Die Jugend Europas im Jahr 2014“ 
Die weltweite Wirtschaftskrise macht auch vor jungen Leuten nicht halt, denn mehr als die Hälfte der jungen Europäer hat das Gefühl, dass sie in ihrem Land durch die Krise ausgegrenzt und vom wirtschaftlichen und sozialen Leben ausgeschlossen wurden. Dennoch erscheint vielen die Zugehörigkeit ihres Landes zur Europäischen Union als Ausweg: Sieben von zehn jungen Europäern betrachten die Zugehörigkeit ihres Landes zur Europäischen Union in einer globalisierten Welt eher als Stärke. Die EU gilt immerhin 43 Prozent auch als persönlicher Ausweg. Sie möchten in einem anderen EU-Land arbeiten, studieren oder eine Ausbildung machen. Etas mehr als ein Viertel der Befragten fühlt sich aufgrund der Krise sogar gezwungen, in einem anderen EU-Land zu studieren oder zu arbeiten. Diese und viele andere interessante Informationen liefert die Meinungsumfrage „Die Jugend Europas im Jahr 2014“, die im Auftrag des Europäischen Parlaments erstellt wurde. 

Was macht Länder für junge Menschen attraktiv?
Der Bericht As Others See Us des British Council geht der Frage nach, welche Länder im Allgemeinen für junge Menschen besonders attraktiv sind, was Großbritannien im Speziellen attraktiv macht und welche Faktoren dazu beitragen, dass manche Länder besonders attraktiv sind. Dazu wurden junge Menschen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren in China, Indien, Brasilien, Deutschland und den USA sowie ihre Altersgenossinnen in Großbritannien befragt. Als entscheidende Faktoren, die ein Land attraktiv machen, konnten „Kultur und historische Sehenswürdigkeiten“, „Natur und Landschaft“, „Mitmenschen“, „Kunst“ und „Städte“ identifiziert werden. Verglichen werden auch die großen Wirtschaftsnationen der Welt nach ihrer Attraktivität, insbesondere in Bezug auf Kultur, Bildung und die menschliche Dimension. Der British Council ist der Dachverband der britischen Jugendorganisationen und –verbände und damit vergleichbar dem Deutschen Bundesjugendring.

Jugendpolitik von EU und China kooperieren
Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur und Jugend, hat  Anfang September den chinesischen Vizepremierministerin Liu Yandong in Beijing getroffen. Ziel des Treffens war eine engere Zusammenarbeit zwischen der EU und China in den Bereichen Jugendpolitik, Bildung und Kultur. Dabei wurden auch weitere Politikfelder wie die Gleichstellung der Geschlechter und die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen einbezogen. Diese Themen gehören zu den potenziellen neuen Prioritäten des vor zwei Jahren eingeführten „hochrangigen EU-China-Dialogs zwischen den Völkern“, der Vertrauen und gegenseitiges Verständnis zwischen den Menschen der beiden Regionen aufbauen soll. In den vergangenen zehn Jahren haben die EU und China in den Bereichen Jugend, allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Mehrsprachigkeit durch bereichsbezogene politische Dialoge eng zusammengearbeitet. 2012 haben die Europäische Kommission und China beschlossen, diese sektorgebundenen Tätigkeiten im Rahmen des "hochrangigen China-EU-Dialogs zwischen den Völkern" zusammenzufassen. Der Dialog ergänzt den Wirtschafts- und Handelsdialog und den strategischen Dialog zwischen der EU und China.

Einfach wegklicken reicht nicht
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig fordert eine Kultur gemeinsamer Verantwortung, um dem Rechtsextremismus im Internet wirkungsvoll entgegen zu treten. Laut Recherchen von jugendschutz.net werden Jugendliche bei Facebook, YouTube und Co. über moderne Angebote und subversive Kampagnen geködert. Gleichzeitig findetsich immer häufiger blanker Hass und Hetze gegen Juden, Muslime, Sinti & Roma oder Homosexuelle. Gerade provokante und emotionalisierende Beiträge erzielen eine hohe Reichweite, auch über Szenegrenzen hinaus. "Rechtsextreme nutzen das Internet, um ihre menschenfeindlichen und menschenverachtenden Ideen zu verbreiten", sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig bei einer Pressekonferenz von jugendnetz.net. "Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, die zahlreichen positiven Aspekte des Internets zu nutzen - sie dürfen dabei aber nicht Gefahr laufen, mit Hass und Gewalt konfrontiert zu werden." Die Bundesfamilienministerin ruft deshalb alle Internetnutzer auf, menschenverachtende Inhalte an Organisationen wie jugendschutz.net zu melden. "Einfaches 'Wegklicken' hilft da nicht", so Schwesig. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend will Jugendschutz.net und die Online-Beratung gegen Rechtsextremismus im Rahmen des neuen Bundesprogramms "Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit" nun auch längerfristig fördern.

 

Familienministerin unterstützt Familienwahlrecht
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig unterstützt die Idee, dass Eltern treuhänderisch für ihre Kinder wählen dürfen. In einem Interview mit Kinderreportern der Zeitschrift Dein Spiegel kam es zu diesem Dialog: 

Dein Spiegel: Sie sind Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Was davon ist Ihnen am wichtigsten? Können Sie eine Reihenfolge machen?
Manuela Schwesig: Die Kinder, doch die kommen gar nicht extra im Namen vor. Aber die Reihenfolge ist schon richtig, es fängt ja mit Familie an.
Dein Spiegel: Aber gewählt werden können Sie nur von den Senioren, nicht von uns. Ist dann nicht klar, dass Sie sich viel mehr für die einsetzen als für uns?
Manuela Schwesig: Nein. Ältere wollen ja auch gute Politik für Kinder. Ich fände es aber richtig, wenn Eltern für ihre Kinder wählen gehen dürften, das nennt man Familienwahlrecht. Doch das ist in Deutschland sehr umstritten.

 

Bund fördert neue Projekte bei „Ein Netz für Kinder“
Im Rahmen der Förderinitiative Ein Netz für Kinder unterstützt die Bundesregierung sieben kindgerechte und qualitätsvolle Internetangebote mit einer Summe von bis zu 570.000 Euro. Förderungswürdig sind Angebote, die auf die kognitiven und sozialen Fähigkeiten von Kindern eingehen und in altersgerechter Weise zur Entwicklung dieser Fähigkeiten beitragen. Ein Netz für Kinder ist eine gemeinsame Initiative von Politik, Wirtschaft und Institutionen des Jugendmedienschutzes, die davon überzeugt sind, dass eine Vielzahl qualitätsvoller, altersgerechter und interessanter Angebote für Kinder der beste Jugendmedienschutz ist. Ziel der Initiative ist es, einen attraktiven und sicheren Surfraum für Kinder von 8 bis 12 Jahren zu schaffen, in dem die Kinder nicht nur einzelne gute Angebote vorfinden, sondern einen großen Surfraum, in dem sie die Struktur des Internets begreifen und dadurch surfen lernen können

 

Jugend-Demokratiefonds Berlin fördert Beteiligungsprojekte
Beteiligung gehört zu einer lebendigen Gesellschaft. Vielfältige Ideen und Vorgehensweisen führen zu neuen Beteiligungsformen, zu innovativen und spannenden Projekten von und mit Jugendlichen in Berlin. So lässt sich kurz und knapp das Ergebnis der zweiten Förderrunde 2014 für Mitmach-Projekte von Jugendlichen darstellen.  Die hier zusätzlich in die Förderung einbezogenen Projekte decken eine Vielzahl an Themen und unterschiedlichen Realisierungsideen ab.  Insgesamt werden 30 Projekte und dazu die Jugendjurys für kleine lokale Förderungen in allen Bezirken unterstützt. Hundert Berliner Jugendliche sind aktiv und kreativ und machen sich stark für Beteiligung und Engagement.  Diese Bereitschaft unterstützt der Jugend-Demokratiefonds www.stark-gemacht.de  Berlin unter dem Motto „Stark gemacht! Jugend nimmt Einfluss“. Für diesen Fonds stehen im Jahr 2014 erneut insgesamt ca. 500.000 Euro zur Verfügung.

 

Arbeitsplan der EU für die Jugend steht nach zähem Ringen
Der Auftrag lautete, einen mittelfristigen Arbeitsplan aufzustellen, der der Jugendpolitik und den angrenzenden Politikbereichen in der Auseinandersetzung mit aktuellen jugendpolitischen Fragestellungen zur Orientierung dient. Der Plan sollte auch inhaltliche Schnittstellen zur allgemeinen und beruflichen Bildung sowie zum Beschäftigungsbereich aufzeigen. Die Bandbreite der hier möglichen Themen bestimmte denn auch die Diskussion in der Vorbereitung des Plans durch die entsprechende Fach-Ratsgruppe. Nach einem zähen Ringen einigten sich die Mitgliedstaaten letztendlich auf drei Themenstellungen, die die Zusammenarbeit auf EU-Ebene für die Zeit vom 1.7.2014 bis 31.12.2015 bestimmen soll:

- die Weiterentwicklung der Jugendarbeit und des nichtformalen und informellen Lernens und dessen Beitrag zur Bewältigung der Folgen der Krise für junge Menschen;
- die Stärkung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit im Rahmen der EU-Politikstrategien und 
- Empowerment, mit besonderem Fokus auf Aspekte wie Zugang zu Rechten, Autonomie, Partizipation und aktiver Bürgerschaft innerhalb und außerhalb der EU.

Bericht 'The state of youth policy in 2014' vorgestellt
Auf der Weltjugendkonferenz im Mai 2014 in Sri Lanka wurde der Bericht The state of youth policy in 2014  vorgestellt. Er umfasst den derzeitigen Stand der Entwicklung von Jugendpolitiken und Jugendstrukturen weltweit. Die Verfasser gehören zum Team des Online-Magazins über Jugend und öffentliche Politik youthpolicy.org. Im April 2014 hatten 122 Länder (von 198) weltweit eine nationale Jugendpolitik. Das entspricht 62 % aller Staaten. 2013 waren es noch 99 Länder gewesen. Verteilt über alle Kontinente sind derzeit 37 Länder dabei, eine nationale Jugendpolitik zu entwickeln oder bestehende Jugendpolitiken zu überarbeiten. In 31 Ländern gibt es keine nationale Jugendpolitik, davon liegen 14 in Afrika, 9 in Asien, 5 auf dem amerikanischen Kontinent und 3 in Europa.

'Afrikapolitische Leitlinien der Bundesregierung' - auch mit Jugendaustausch
Das Bundeskabinett hat neue Afrikapolitische Leitlinien verabschiedet. Die Leitlinien fassen Rahmenbedingungen, Grundsätze und Schwerpunkte der Afrikapolitik der Bundesregierung zusammen und stellen Chancen einer Zusammenarbeit mit dem Nachbarkontinent und dabei die Gestaltungsmöglichkeiten für Deutschland heraus. Sie benennen ebenso Risiken, die auch auf Europa Auswirkungen haben. Die Bundesregierung wird in ihrem Ansatz auch Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur einbeziehen – in Afrika wie in Deutschland. Zum Thema Jugendaustausch gibt es in den Leitlinien folgende Aussage, eingebettet in den Kontext des Ausbau der Zusammenarbeit im Bereich der Kultur: "Instrumente der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik ... sollen noch intensiver genutzt werden ... Der internationale außerschulische Jugendaustausch hat sich in seinen vielfältigen Formen als ein integraler Bestandteil der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik bewährt."